Kann das Mantrailing den Jagdtrieb fördern? Trainiere ich die Nase dann nicht noch, oder braucht man die Nase nicht zu trainieren, da die Hunde das ja schon können?
Ja, Mantrailing kann den Jagdtrieb fördern. Besonders, wenn der Hund sich in der Junghundephase (9 bis 18 Monat) befindet.
Aber nicht, weil wir die Nasenleistung fördern oder trainieren, sondern weil wir den Hund darin ermuntern selbstständig eine Spur zur verfolgen und selbst die Führung zu übernehmen, auch wenn es sich ja „nur“ um einen menschlichen Individualgeruch handelt. Was ja auch der Sinn beim Fährten oder Mantrailing ist, da der Hund die bessere Nase hat.
Wenn wir Jagdgebrauchshunde ausbilden, gilt immer folgende goldene Regel: „Fährtenarbeit wird erst dann trainiert, wenn der Hund im Freilauf sicher und gut zu führen ist.“
Die Orientierung im Freilauf am Menschen, und das Trainieren der wichtigsten Kommandos, wie zum Beispiel den „Rückruf-Pfiff“, würde ich im Training immer an erste Stelle setzten! Und erst dann kann man das Mantrailing als eine wunderbare Aufgabe für den Hund sehen.
Wie trainiere ich mit einem ängstlichen Hund, der zwar stark auf lebende Tiere (Katzen, Igel, Rehe, eigentlich alles) reagiert und diese auch töten würde, aber ansonsten kaum bis gar nicht auf Ersatzobjekte (Spielzeug) reagiert? Vor einer Reizangel z.B. würde diese Hündin eher flüchten.
Hierbei handelt es sich meistens um Hunde aus dem Auslandstierschutz, die zwar zur Jagd ausgebildet und eingesetzt wurden, denen aber ansonsten jegliche Sozialisierung in der Umwelt fehlt oder von schlechten Erfahrungen geprägt ist. Für diese Hunde ist es am Anfang auch völlig fremd, auf ein Kommando oder auf eine Aufforderung des Menschens zu reagieren.
Auch hier gilt es, die Orientierung am Menschen und erwünschtes Verhalten zu fördern.
Ruhe beim Spaziergang und bei Wildsichtung vermitteln und Stress weitgehends vermeiden, bis man nach geraumer Zeit eine Hund hat, der ansprechbar wird, und der offen ist neue Kommandos zu erlernen.
Macht es in dem Zusammenhang Sinn, das "Ohne-Leine-Laufen" in einer Gruppe Hunde zu trainieren, die in jeder Situation abrufbar und kontrollierbar sind?
Bei dem ein oder anderen Hund wäre das sogar effektiv, vorausgesetzt die anderen Hunde sind entspannt, interessieren sich nicht für Wild und sind im Notfall zuverlässig abrufbar.
Bei Hunde aus dem Tierschutz, die bereits die Erfahrung gemacht haben, in einer Meute auf die Jagd zu gehen, könnte dieses Training zu Schwierigkeiten führen, da bereits die bloße Anwesenheit der anderen Hunde sie schon in Jagdstimmung versetzen kann. |
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